Bericht (von Rolf)

Europa- und Deutsche Meisterschaft Triathlon Langdistanz

(3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen)
In Frankfurt redet man am 3.7.2016 vom "Längsten Tag des Jahres", wenn tausende Triathleten die Stadt übernehmen. In diesem Jahr war der IRONMAN Frankfurt gleichzeitig die DTU Deutsche Meisterschaft und Europameisterschaft über die Langdistanz mit über 2000 Teilnehmern. In Frankfurt gibt es neben dem Wettkampfgeschehen noch viel Interessantes zu sehen wie z.B. Römer, Paulskirche, Frankfurt Zoologischer Garten, Goethe Museum, das alte Opernhaus, Museen usw. So kann man einen Wettkampf mit ein wenig Kultur verbinden und sich etwas ablenken. Athleten starten das Rennen mit einem 3.8km Schwimmkurs über 2 Runden im Langener Waldsee. Die Zwei-Runden-Radstrecke führt die Teilnehmer mitten durch Frankfurt. Die Strecke, die für andere Fahrzeuge gesperrt ist, ist hügelig und anspruchsvoll. Tausende Besucher feuern die Athleten während der 180km langen Strecke an. Die 42.195 km lange und flache Laufstrecke besteht aus vier schnellen Runden. Das Rennen wird von Tausenden von Zuschauern an den Uferpromenaden des Flusses mitverfolgt.

Die Wetterbedingungen waren ideal, wenn man von den kleinen Regenschauern mal absieht. Der Startschuss für die Schwimmstrecke erfolgte gegen 6.40 Uhr. Das Schwimmen im Neoprenanzug bei 22 Grad Wassertemperatur war sehr angenehm und durch den Rolling-Start gab es auch kein Gedränge an den Bojen. Der Wechsel aufs Rad verlief relaxt, denn auf eine Minute mehr oder weniger sollte es ja nicht ankommen. Die erste Radrunde verlief recht flott, bei der zweiten nahm der Wind etwas zu und es regnete hin und wieder. Mit einem 34,4 km/h Radschnitt hatte ich nicht gerechnet. Ein sehr gutes Gefühl breite sich aus. Der Wechsel zum Lauf verlief etwas chaotisch. Anstatt bei den roten Beuteln mit den Laufschuhen nach meiner Nummer zu suchen, wühlte ich in einem Berg von blauen Radbeuteln nach meiner Nummer, die natürlich nicht da war. Erst ein Ordner erklärte mir meinen Irrtum. Sehr peinlich... Nun ging es auf die Laufstrecke. Tausende Zuschauer feuerten uns an und ich lief wie ein junger Gott, der aber schon nach 20 km die ersten irdischen Schmerzen zu spüren bekam. Meine Strategie, alle 2 -3 km an einer Verpflegungsstation zu essen und zu trinken und ein paar Meter langsam zu gehen, war wohl recht angenehm, führte aber dazu, dass ich beim Anblick einer Verpflegungsstelle sofort in den Ruhemodus verfiel. Bis km 37 war das eine ziemliche Quälerei und so nahm ich mir vor, die letzten 5 km durchzulaufen.

Mit einer persönlichen Bestzeit von 10:27 Std schaffte ich es ins Ziel, siegte in meiner Altersklasse und gewann damit die Deutsche- und Europameisterschaft in der Altersklasse 60. Die Frage, den Hawaii-Slot anzunehmen oder nicht, hatte ich schon eine Woche vorher mit einem klaren Nein entschieden.